The White Elephant IV (vierteilig)

Peter Eberli auf einem Mobilec E-Mofa

Peter Eberli, Mobilec E-Mofa Entwickler

Schlotternd wie ein ins kalte Wasser gefallenes Schosshündchen sass ich nun hinter dem Chauffeur der mir beinahe lachend in sehr gebrochenem englisch erklärte, dass eben solche Sachen vorkommen können. Ohne nach dem Grund dieses Vorfalles zu fragen, wollte er wissen wohin ich eigentlich wollte. Zum Holiday Inn kam es aus mir heraus, so schnell wie nur möglich. Es war mir völlig egal ob nun auch der Taxifahrer an mein Geld wollte, ich war ohnehin bereit ihn für meine „Lebensrettung“ fürstlich zu bezahlen. Genau vor dem Holiday Inn hielt er an und war überglücklich über den unerhofften Verdienst.

Armer Mann leere Hosentaschen

Erst in der Hotellobby entdeckte ich, dass mein linkes Hosenbein weggerissen war und so die ganze Länge meines mit blauen Flecken übersäten Beines sichtbar war. Aus der Jacke baumelte der zerstörte Reissverschluss und die Knopflöcher meines Hemds waren allesamt ausgerissen und das nun hervortretende Unterleibchen leicht blutverfärbt. Gott sei Dank, es befand sich niemand in der Lobby, sodass ich ungesehen in mein Zimmer entschwinden konnte.

Dieb in Streifen, Mütze und Brille

Erst nach geraumer Zeit pulsierte mein Herz wieder einigermassen normal. Mit Ausnahme der Socken waren meine Kleider unbrauchbar geworden und gut für den Abfalleimer. Glücklicherweise schienen die Verletzungen an meinem Körper nur oberflächlich zu sein. Die vorsorglich immer mitgeführten Heftpflaster leisteten äussert nützliche Dienste. So konnte ich doch morgen in einer einigermassen normalisierten Aufmachung beim Kunden erscheinen.

Verlegener Mann verliert die Hosen

Aber dann der ungemütliche Gedanken, dass der Mann ja wusste in welchem Hotel ich einlogiert war. Mit ungutem Gefühl musste ich annehmen, dass er mir nach all dem Geschehenen morgen abpassen könnte und dass damit mein äusserst ungemütlicher Empfang in Sri Lanka noch nicht ganz abgeschlossen sein könnte. Ich musste um jeden Preis verhindern morgen durch die Hotelhaupttüre auszutreten. Das war ganz einfach zu gefährlich. Ich musste daher den Hotelportier morgen bitten mich durch einen Lieferanteneingang hinauszulassen, wobei auch dies nicht die absolute Sicherheit gewähren würde.

Herzlich Willkommen in Sri Lanka

Wie der Mann nur wissen konnte, dass ich in der Toilette im Weissen Elefant tatsächlich meine Banknoten genau angeschaut hatte, wird mir ein ewiges Rätsel bleiben.

Als ich so am sinnen war, läutete plötzlich das Zimmertelefon. Es war der Kunde der mir ein herzliches Willkommen in Sri Lanka wünschte und mir versicherte mich im Hotel morgen abzuholen was ich beileibe nicht verweigerte!

Author: Peter Eberli