
Peter Eberli, Mobilec E-Mofa Entwickler
Im Jahr 1988 reiste ich für meinen Arbeitsgeber Electrona in Boudry das erste Mal nach Kairo Ägyptens Hauptstadt. Wir besassen dort verschiedene Kunden die von Zeit zu Zeit für neue Projekte besucht werden mussten. Einer der Kunden hatte für mich ein Hotelzimmer in der Nähe des Hauptplatzes namens Tahrir Square im Zentrum von Kairo reserviert. Das Zimmer befand sich in einem Mehrsternhotel in welchem nur europäische Geschäftsmänner logierten. Da ich glücklicherweise über einen freien Tag bis zum ersten Kundenbesuch verfügte, wollte ich sofort einen meiner Träume erfüllen: Den Besuch zu den Pyramiden.

In der Hotellobby erklärte man mir wie ich mit einem Touristenbus in einfachster Weise bis zu den Pyramiden in Gisa gelangen könne und der Hotelportier zückte bereits den Bestellblock. Ich wollte aber gar nicht mit einem Touristenbus dorthin fahren sondern mit einem Eingeborenenbus um gleichzeitig etwas vom ägyptischen Volk zu erheischen. Der Hotelportier war sprachlos und konnte mir darüber gar keine Antwort geben. So schlenderte ich hinaus Richtung Tahrir Square. Von dort aus musste es sicherlich Busse Richtung Gizeh geben.
Von Colombier bei Neuenburg nach Kairo, da muss man sich schnell umgewöhnen können! Menschenmassen, Taxis, Autos, ein Riesendurcheinander von Hektik, Lärm, Hitze und Leben. Der Tahrir Square ist gross und weit und schien mir wirklich das pulsierende Herz der Stadt zu sein. Nun musste ich das beste Verkehrsmittel nach Gizeh finden. Haufenweise Taxis aber kaum grosse öffentliche Busse. So versuchte ich nun Passanten anzusprechen um nach der Haltestelle der Busse Richtung Gizeh zu fragen. Die einen zeigten nach links, wieder andere nach rechts, erst als ich zufälligerweise einem gut englisch sprechenden Architekten begegnete, erklärte er mir, dass haufenweise Kleinbusse dorthin fahren würden.

Ich müsse einfach auf der Strasse treten, die Hand erheben und Gizeh schreien. Tatsächlich, der dritte Kleinbus hielt an. Der Wagen fasste etwa zwölf Personen und war bis auf einen einzigen Platz ganz hinten voll besetzt. Als ich dem Busfahrer ein Billet abkaufen wollte, zeigte dieser barsch nach hinten und fuhr mit grossem Ruck los. In geduckter Haltung, um nicht den Kopf an der Decke anzuschlagen, zwängte ich mich nach hinten auf den schmalen freien Sitz. Es schien mir, dass da jeder mit jedem in ein angeregtes arabisches Gespräch verwickelt war. Irgendeinmal getraute ich mich auf englisch die beiden Sitznachbarn, die mich wie zwei Schraubstockbacken einklemmten, zu fragen wie das jetzt auch sei mit dem Bezahlen der Busfahrt. Fragezeichen auf beiden Gesichtern!