
Peter Eberli, Mobilec E-Mofa Entwickler
Im vergangenen September hatte ich Besuch von einem Ingenieur erhalten, der an einem Projekt mit der Stadt Neuenburg interessiert war. Zuvor hatte ich ein Treffen mit den Verantwortlichen der Abteilung in der Rue de l’Hôpital organisiert. Das Ergebnis der Gespräche bei diesem Treffen erwies sich als sehr positiv.

Gerne bot ich dem Ingenieur an, ihm noch ein paar schöne Orte in der Stadt zu zeigen, bevor er sie wieder verlassen würde. Da er sich besonders für die Universität der Stadt interessierte, spazierten wir am Seeufer entlang zum Hauptgebäude dieser ehrwürdigen Institution, das sich in der Nähe der Roten Kirche befand. Der Ingenieur wollte mit mir noch einige Punkte beleuchten, die er zuvor mit den Leuten in der Stadt besprochen hatte. Ich schlug ihm vor, sich in die Cafeteria der Universität zu setzen. Nachdem wir die große Treppe hinaufgestiegen waren, betraten wir das Foyer und anschließend die Cafeteria. Leider war sie von einigen ziemlich lauten Studenten besetzt. Ich dachte, dass in der Bibliothek vielleicht Ruhe herrschen könnte, aber auch dort war es voller Studenten.

Wir beschlossen also, nach oben zu gehen, in der Hoffnung, eine Bank mit einem Tisch zu finden, auf dem wir unsere Unterlagen ausbreiten konnten. Im Korridor gab es einige Bänke, aber keine Tische. Wie wäre es, wenn wir einen unbesetzten Hörsaal für uns beide suchen würden? Aber auch hier waren alle Türen zu den Lernräumen geschlossen. Also noch ein Stockwerk höher! Und dort, nachdem wir einen dunklen Korridor entlang gegangen waren, stießen wir auf einen Hörsaal, den wir durch die offene Eingangstür entdeckt hatten. Der große Saal war leer, kein einziger Professor oder Student war zu sehen. Wir machten es uns also am Lehrerpult vor den aufsteigenden Stuhlreihen gemütlich. Endlich konnten wir unsere Unterlagen ausbreiten und gerieten schnell in eine lebhafte Diskussion. Ich stellte fest, dass alle kleinen Klapptische vor unserem Pult eine Steckdose besitzen, wahrscheinlich um einen Laptop oder ein Tablet mit Strom zu versorgen. Ja, die Zeit der Tintenfässer war vorbei!

Wir waren immer noch in unsere technischen Überlegungen vertieft, als plötzlich ein älterer Herr im Raum erschien. Er kam mit fast zögerlichen Schritten auf mich zu und stellte sich als Professor Delmartino vor. Dann fragte er mich sanft, ob ich Professor Sauvant sei. Glücklicherweise hatte ich mich so weit unter Kontrolle, dass er meine Verwunderung nicht bemerkte. Mit erstaunlicher Überzeugungskraft antwortete ich ihm, dass ich leider nicht Professor Sauvant sei, dass er sich aber vielleicht in einem Nebenraum befinden könnte. Professor Delmartin bat mich mit einem Anflug von Unterwürfigkeit, alle seine Entschuldigungen für die mir und meinem Kollegen entstandene Unannehmlichkeit anzunehmen. Ich nickte und nahm seine Entschuldigung an, woraufhin er den Raum so leise verließ, wie er gekommen war!
Sehen Sie, sagte ich zu meinem Ingenieur, meine grauen Haare haben nicht immer Nachteile! Nachdem wir unsere Diskussionen freundlich beendet hatten, verliessen wir die Universität, als wären wir dort schon langjährige Professoren.